3 Tipps für ein Trennungs-Management in Krisenzeiten
Aktuell verlieren wegen der Corona Krise viele Leute Ihre Jobs, und wenn wir die fortschreitende Digitalisierung gleich mitdenken, ist das vielleicht sogar erst der Anfang einer größeren Welle.
Aus den Erfahrungen mit verschiedenen Kundenprojekten in 2020 möchte ich dir 3 Tipps mit auf den Weg geben, falls das Thema Trennungsmanagement für euch in diesem Jahr relevant wird.
1. Denke über ein Freiwilligenprogramm nach
Wenn ihr Personal im größeren Umfang abbauen müsst, könnte ein Freiwilligenprogramm eine interessante Möglichkeit sein. Ziel ist eine schnelle und faire Trennung, die versucht ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen. Wenn du die Aufhebungsangebote mit einen Outplacement Angebot verbindest, kann dies die Akzeptanz deutlich erhöhen. Es gibt dazu auch abgespeckte und kostengünstige Outplacement-Varianten, die die Betroffen auffangen und für eine Neuorientierung vorbereiten.
2. Bereite die Trennungsgespräche gut vor
Trennungsgespräche zu führen ist eine hoch emotionale Sache. Darunter leiden nicht nur diejenigen, die von der Kündigung betroffenen sind, sondern auch die Führungskräfte selbst. Die Gesprächsführung im Trennungsgespräch hat maßgeblichen Einfluss auf den Ausgang des Gespräches. Hier die wichtigsten Fragen, mit denen sich Führungskräfte vorbereiten können.
a, Welche Rahmenbedingungen muss ich im Vorfeld unbedingt klären?
Wer genau führt die Gespräche? Wo sollen die Gespräche stattfinden? Wer lädt ein? Was steht in der Einladung? Soll es ein Aufhebungsangebot geben? Das sind nur einige Fragen, die unbedingt im Vorfeld genau besprochen werden sollten.
b, Wie bereite ich mich selbst mental auf ein Trennungsgespräch vor?
Die eigene Einstellung und Haltung hat großen Einfluss darauf, wie das Gespräch verläuft. Wie stehe ich zu den einzelnen Mitarbeitern? Wie ist die Historie? Welche eigenen Emotionen spielen sich bei mir ab, die ich mit ins Gespräch hineintrage? Wie kann ich sicherstellen, dass das Gespräch wertschätzend abläuft? Oder fällt es mir vielleicht eher schwer die Trennung eindeutig auszusprechen?
c, Wie läuft ein gutes Gespräch idealtypisch ab?
Investiere etwas Zeit und erarbeitete dir einen Gesprächsleitfaden, der dich sicher durch die einzelnen Gesprächsphasen führt. Rechne auf jeden Fall mit Reaktionen und Einwänden deines Gegenübers. Wenn du dich im Vorfeld schon mit den typischen Einwänden auseinandergesetzt hast, fällt es dir dann im Gespräch leichter die passenden Antworten zu finden.
d, Mit welchen Reaktionen muss ich rechnen und wie gehe ich professionell damit um?
Du denkst du kennst deine Mitarbeiter? Bitte lege dich lieber nicht zu vorschnell fest, wenn es darum geht, wie jemand auf eine angekündigte Kündigung reagiert. Mann kann das nie ganz genau wissen. Reflektiere stattdessen die wichtigsten stereotypen Verhaltensmustern, dann bist du gut vorbereitet und kannst passend reagieren.
Während manche Menschen emotional reagieren (z.B. wütend oder traurig), verhalten sich andere eher sachlich (wirken beherrscht oder steigen gleich in eine Verhandlung ein). Mit welchen Reaktionen kannst du besser umgehen und wie stellst du dich darauf ein?
3. Vergesse die verbleibenden Mitarbeiter nicht.
Wenn du kurz darüber nachdenkst, wird dir schnell klar, dass ein Personalabbau auch Auswirkungen auf die verbleibenden Mitarbeiter haben wird. Denke dabei nicht nur an die Neuverteilung von Aufgaben und Umstrukturierung von Prozessen, sondern bedenken auch die psychologischen Effekte. Während manche vielleicht aufblühen und froh sind nicht zu den Betroffenen zu gehören, gehen andere in den aktiven oder passiven Widerstand. Es lohnt sich, wenn du dich schon im Vorfeld auf mögliche Reaktionen vorbereitest und deine Mitarbeitenden proaktiv wieder ins Boot holst.
Wenn du dir Unterstützung zur Vorbereitung deines Trennungsmanagements wünscht, nimm gerne Kontakt auf.
Für größere Projekte habe ich einen Arbeitsrechtler und einen Spezialisten zur Ausarbeitung von Freiwilligenprogrammen und Verhandlungen dem Betriebsrat etc. in meinem Netzwerk.
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